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The Hardy Cyclist is back!

Rund 1.000 Buch- und Zeitungsseiten sind geschrieben und entweder schon erschienen oder erscheinen demnächst. Für mehr als ein Jahr spielte sich meine Welt zwischen Luxemburg, der Geschichte der 2. Bundesliga und der wunderbaren Welt der Fußballwappen ab.

 

Radfahren? Kam viel zu kurz. Zumal dieser Sommer ja auch nicht gerade radfahrideal ist. Viel zu viel Regen, und wenn es warm ist, dann gleich so schwülwarm, dass es nur morgens auf Tour gehen kann. Nicht allzu alltagstauglich.

Also ist es Zeit, mal wieder in den Sattel zu steigen und auf große Tour zu gehen! Zumal meine letzte "große" Tour ja eher eine kleine war. Geschuldet dem besuchten Land Luxemburg, in dem man selbst mit dem Fahrrad relativ schnell durch ist. Dafür liegen dort wunderbare und bislang noch nicht erzählte Fußballgeschichten auf der Straße. Ich hab sie gerne eingesammelt und nebenbei Luxemburg als Radreisender genossen. Echte Komfortzone, das Großherzogtum!

 

Jetzt muss aber mal wieder was "Richtiges" kommen. Jenseits der Komfortzone. Und gerne auch mit angenehmen und stabilem Radelwetter. Den Herbst daheimbleiben und zuschauen, wie die Tage kürzer und kühler werden? Nein! Also habe ich in der Kiste der unerfüllten Träume gewühlt  - und Marokko herausgezogen. Da war ich Anfang der 1980er schon einmal, als ich per Interrail durch Europa tourte. Damals jung und voller naiver Begierde, die Welt zu einer besseren zu machen, haben mich die Lebensverhältnisse in Marokko seinerzeit schwer schockiert und ernüchtert. Nie zuvor hatte ich so viel Armut gesehen, nie zuvor so große Schwierigkeiten gehabt, mich auf ein Land, seine Menschen und die Kultur einzustellen. Bald gab ich auf, nahm die Fähre zurück nach Gibraltar und den Nachtzug nach Madrid, kehrte zurück in meine Komfortzone, vergaß Marokko.

 

Jetzt will wieder ich es noch einmal versuchen. Nicht mehr ganz so revolutionär (und wohl auch naiv) wie damals unterwegs, aber hoffentlich etwas offener für das, was mir in Marokko begegnen wird. Armut ist noch immer stark verbreitet, insgesamt aber wird das Land heute ein völlig anderes sein als jenes, an dem ich mir vor 40 Jahren die Zähne ausbiss. Und natürlich bin ich diesmal auch mit dem Rad unterwegs. Das verändert eh alles, wobei Reisen mit der Bahn durchaus ähnlich nah am Land und seinen Menschen ist und ich schöne Erinnerungen an den Nachzug von Marrakesch nach Fès habe.

 

Diesmal bringe ich ordentlich Zeit mit. Am 14. September steige ich in Sète auf die Fähre, die mich nach Nador im Norden Marokkos bringt. Irgendwann um Weihnachten will ich wieder daheim sein. Mehr Eckdaten gibt es nicht. Denn ich will Marokko ohne festgezurrte Pläne begegnet. Will offen sein für Spontanität, bereit, mich dem Reiseflow anzuvertrauen, der in Nordafrika völlig andere Dehnbarkeiten braucht als im wohlgeordneten deutschen Alltag. Ich schließe nicht einmal aus, dass ich am Ende in Dakar lande, denn in der Kiste der unerfüllten Träume liegt auch noch die Durchquerung der Westsahara und Mauretaniens. Keine ungefährliche Angelegenheit, zumal es aktuell politisch mal wieder brodelt in der Westsahara. Insofern nichts, was man plant. Höchstens macht.

 

Ein paar Dinge gibt allerdings das Wetter vor. Im Norden Marokkos wird es ab Oktober herbstlich, insofern starte ich meine Reise dort. Und die Gebirgszüge des Hohen Atlas sowie des Rifs werden irgendwann unter Schnee liegen. Bis dahin will ich sie überquert haben. Den Fußball habe ich natürlich im Gepäck. Den hatte ich schon Anfang der 80er beim ersten Besuch dabei, und so werde ich sicher auch mal ein Spiel sehen oder einer Geschichte auf die Spuren gehen. 2025 findet in Marokko schließlich der Afrikacup statt. Da dürfte es einiges zu erzählen geben. Vor allem aber bin ich neugierig auf Land und Leute. Will hinter die Kulissen gucken und aushalten, was ich Anfang der 1980er nicht aushalten konnte. Die Realität des Lebens jenseits der Komfortzone.

 

 

Denn es wird mal wieder Zeit. The Hardy Cyclist is back - und ihr könnt mit dabei sein! Hier im Blog.

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