Na, das war ja schon mal ein rasanter Start. Oder vielmehr ein Stotterstart mit jeder Menge Improvisation. Im Juni hatte ich anderthalb Stunden in der Warteschleife der Deutschen Bundesbahn verbracht und den Hauptgewinn gezogen: Göttingen - Verona mit einmal Umsteigen und Fahrradplatz im ICE für 42 Euro. Aber wie das manchmal so ist - da fühlt man sich als König und endet als Bettler. Der Bahnstreik war so geschickt terminiert, dass die Wahrscheinlichkeit einer reibungslosen Anreise gen null tendierte.
Und weil auch Plan B (Anreise schon am Sonntag) wider Erwarten der GDL zum Opfer fiel, musste ein unschöner Notfallplan her: Leihwagen bis München und darauf hoffen, dass sie die Lage nach Streikende rasch normalisiert. Immerhin brachte mir das einen ebenfalls streikgeschädigten Mitfahrer ein, mit dem die Fahrzeit wie im Fluge verging und ich viel über die Perspektive eines Anfang 20-jährigen in diesem Land und in diesen Zeiten erfuhr. Manchmal hat älter sein wohl auch seine Vorteile, befürchte ich, wenn ich seine und meine Zukunftsperspektiven vergleiche.
Zugleich sollten wir nicht zu pessimistisch sein, denn da wächst eine Generation heran, die Power, Visionen und Klarheit hat. Das macht Hoffnung.
Plan C (in München auf dem Camping übernachten und dann vor Ort schauen, wie die Lage ist) ging dann auch auf, der gebuchte Zug ab München nach Verona fuhr, und der angemeldete Fahrradplatz war frei. Wunderbar! Wir fuhren dann zwar rund anderthalb Stunden Verspätung bis Verona rein, aber hey, mal will ja nicht kleinlich sein.
Nun sitze ich im Zug, der mich nach Trieste bringt. 12:44 Uhr sollen wir da sein, mitten drin ein Umstieg mit 14 Minuten Zeit. Immer ein bisschen zittrig, aber hey, wird schon werden auf dieser Tour, die passend zum Vorhaben, ohne feste Route zu fahren, bislang eher eine Tour d'Improvisation" gewesen ist 😊
Kommentar schreiben