Es ist vollbracht! Mein Reisebericht zur Albanien-Tour ist fertig und liegt bereits als gedrucktes Vorabexemplar vor. Nun geht es an den letzten Korrekturdurchgang, dann rollen die Druckmaschinen an!
Ich darf fröhlich verkünden, dass es das wohl verrückteste Buch geworden ist, das ich jemals geschrieben habe. Und sicher das Buch, das ich schon jetzt am Meisten liebe. Denn nie zuvor habe ich mehr Energie, Zeit, Aufwand, Wahnsinn und auch Liebe in eine Geschichte gesteckt wie in „Onkel Enver, der Fußball und eine Radreise durch Albanien“.
Das hat viele Gründe. Zum einen meine langjährige Neugierde auf Albanien, die im Alter von acht Jahren begann und die ich mit meiner fünfwöchigen Radrundreise durch das Land im Herbst 2019 endlich befriedigen konnte. Zum anderen die vielen tollen Menschen, die ich während der Reise vor Ort traf und die mir ein Land präsentierten, das ich rasch ins Herz schloss.
Was Albanien aus Fußballsicht so spannend macht, ist die Verbindung mit der politischen Entwicklung vor allem unter den Sozialisten. Zwischen Ende 1944 und Anfang 1991 war Albanien ein weitestgehend abgeschottetes Land mit einem Diktator namens Enver Hoxha, um den ein exzessiver Personenkult betrieben wurde. Wer sich anpasste, konnte mitlaufen, wer nicht, landete im Arbeitslager. Und seine Familie zumeist gleich mit. Bis in die höchsten Parteiränge gab es regelmäßig Liquidierungen, und nachdem Albanien 1948 mit Jugoslawien, 1961 mit der Sowjetunion und 1978 mit China gebrochen hatte, war das Land völlig auf sich allein gestellt. Daraufhin wurden überall kleine Bunker aufgestellt, erhielt jeder Albaner eine Waffe, wurde Kapitulation vor dem Feind als „verboten“ in die Verfassung geschrieben.
Fußball gedeihte unter diesen Umständen prächtig. In den 1980er Jahren war Albanien das Land mit dem prozentual zur Bevölkerungszahl europaweit meisten Stadionbesucher. Die Vereine wurden überall im Land geliebt und verhätschelt, sie bildeten das Zentrum im kulturellen Leben der Städte und im ganzen Land. Zugleich standen sie in einem aussichtslosen sportlichen Wettbewerb mit den Ministeriumsteams Partizani (Armee) und Dinamo (Geheimpolizei), gab es keinerlei Inspirationen aus dem Ausland, durfte kein noch so talentierter Spieler das Land verlassen. 1967 machte Albanien mit dem berühmten 0:0 gegen die Bundesrepublik auf sich aufmerksam. 1973 qualifizierte sich die DDR in Tirana zum einzigen Mal für eine WM. 1987 sorgte Flamurtari Vlorë mit einem 1:0 über den FC Barcelona für eine Sensation.
In meinem Buch erzähle ich auf 352 Seiten die ganze Geschichte des Landes und seines Fußballs. Lasse mir von den Menschen erzählen, wie es war, spüre den Stories nach, besuche die Orte, an denen sie stattfanden. Und das alles mit dem Fahrrad in einem der hügeligsten Länder Europas. Albanien ist zwar nur so groß wie Brandenburg, doch würde man es plattbügeln, wäre es rund viermal so groß.
Dieses Buch liegt mir wie keins zuvor am Herzen. Und deshalb brauche ich nun Euch! Das Buch erscheint bei Zeitspiel - Magazin für Fußball-Zeitgeschichte. Um die Auflage besser kalkulieren zu können, bitten wir euch darum, möglichst bald hier eure verbindliche Bestellung aufzugeben. Ausgeliefert wird das Buch dann ab dem 1. September. Ich freue mich über jede Order und kann versichern, dass diese Reise durch Albanien eine ganz besondere ist, die unvergessen bleiben wird. Einziges Problem, was beim Lesen vielleicht auf Euch zukommen könnte: Enorme Reiselust auf Albanien.
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